Picasso’s (red) Tongue (1985)
Serigrafie, handsigniert, Nr. 17 / 60
Format 100 x 80 cm
Rahmen 110 x 90 cm
Preis auf Anfrage
 

Keith Haring

Keramiker, Bildhauer, Graffiti-Künstler
Streetart-Künstler | Maler
Lebte in den Vereinigte Staaten.

Leben und Werk

Haring wuchs in Kutztown auf und interessierte sich dank seines Vaters, Allen Haring, der mit ihm Comic-Figuren zeichnete, schon früh für die Kunst.

1976 studierte er für zwei Semester an der Ivy School of Professional Art in Pittsburgh Werbegrafik.

1978 gelang ihm seine erste Einzelausstellung im Pittsburgh Arts and Crafts Center. Im selben Jahr zog er nach New York und schrieb sich an der School of Visual Arts (SVA) ein. Zu dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit aufstrebenden Künstlern, wie Kenny Scharf und Jean-Michel Basquiat.

Ab 1980 organisierte er Ausstellungen und Vorführungen im Club 57. Zur gleichen Zeit entstanden seine ersten Arbeiten, die auf ein öffentliches Publikum abzielten: Mit einer Schriftschablone sprühte er den Text »Clones Go Home« auf die Wände und entlang der Bürgersteige zwischen die Grenze von East und West Village. Damit wollte er ein Statement gegen die Gentrifizierung, also den Zuzug von Neureichen in sein Viertel, setzen.

Des Weiteren verbreitete er Collagen, die täuschend echt an die Titelseiten der „New York Post“ erinnerten und provokative Titel wie „Reagan Slain by Hero Cop“ (dt. „Reagan von heldenhaftem Polizisten getötet“) enthielten.

Im Juni 1980 wurde er zur Teilnahme an der Times Square Show eingeladen. Im Herbst gleichen Jahres verließ Haring die SVA und arbeitete weiter im Club 57 und im Mudd Club, wo er Ausstellungen kuratierte. Inspiriert von den Graffiti Szene fing er zur gleichen Zeit an seine tags zu hinterlassen, beispielsweise das krabbelnde Baby oder den Hund. Daraus entwickelte sich der Drang auf leeren, dunklen Werbeflächen seine Subways Drawings zu kreieren.

Im Oktober 1982 war die erste Einzelausstellung in der Tony Shafrazi Gallery. Mit dem Graffitikünstler L.A. II bemalte er Reproduktionen berühmter, fluoreszierender Skulpturen, wie zum Beispiel eine Büste des David von Michelangelo. Daraus entstanden labyrinthische Bilder, in denen alle Zwischenräume ausgefüllt wurden, sodass ein Maximum an Information auf kleinster Fläche präsentiert werden konnte. Die Ausstellung ermöglichte Haring den internationalen Durchbruch: Er erhielt Einladungen nach Rotterdam und Amsterdam und nahm an der Documenta 7 in Kassel teil.

1983 beteiligte er sich an der Whitney Biennale und der Biennale von São Paulo. Er lernte Andy Warhol kennen und freundete sich mit ihm an.

1984 bemalte er Wände in Sydney, Melbourne, Rio de Janeiro, Minneapolis und Manhattan.

1985 begann er auf Leinwand zu malen, zuvor malte er entweder auf Papier oder Vinylplanen. Gleichzeitig zeigte das Museum für zeitgenössische Kunst in Bordeaux eine Einzelausstellung von ihm. Außerdem nahm er an der Biennale in Paris teil.

1986 eröffnete er in SoHo in New York den Pop Shop, einen Laden, in dem seine Werke und Vervielfältigungen verkauft wurden. Das Geschäft wurde 2005 geschlossen. Er bemalte Wände in Amsterdam, Paris, Phoenix und in Berlin am Checkpoint Charlie am 26. Oktober 1986.

1987 hatte er Einzelausstellungen unter anderem in Helsinki und Antwerpen.

Subway Drawings
Das erste seiner sogenannten „Subway Drawings“ fertigte Haring im Dezember 1980 an und führte diese bis etwa 1985 fort. Die Gänge des Systems der New Yorker U-Bahn sind mit zahlreichen Werbetafeln ausgestattet. Wenn die Tafeln nicht mit aktuellen Werbeplakaten beklebt sind, wird der festmontierte Rahmen mit schwarzem Makulaturpapier als eine Art Platzhalter beklebt.

Haring bemalte diese mit weißer Tafelkreide. Ein Medium, das leicht zu transportieren und günstig in der Anschaffung ist und ihm erlaubte, seine typische durchgehende Linie schnell, gleichmäßig und äußerst kontrastreich auf das schwarze Papier zu bringen. Außerdem war keine vorherige Präparation im Studio notwendig, was Harings intuitivem und schnellem Stil zugutekam.Er konzipierte seine Bilder in den U-Bahn-Gängen immer auf ähnliche Weise. Zuerst wurde ein Rechteck als Bildbegrenzung gezogen, manchmal wurden diese noch nummeriert, hiermit wird der Anschein eines Comic-Strips erweckt. Dann wurden sie mit seinen typischen Motiven (bellende Hunde, Ufos, Strahlenbaby, Fernseher, Kreuze, Menschen etc.) gefüllt.

Haring betonte wiederholt, dass er seinen Subway-Werken bewusst keine Titel gegeben habe. Seine Werke haben laut Haring nicht nur eine Bedeutung oder Interpretation, sondern sind so vielfältig, wie die Menschen, die sie betrachten und sich mit ihnen auseinandersetzen.

Erkrankung und Tod

Haring engagierte sich mit seiner Kunst bei verschiedenen Benefiz-Aktionen gegen AIDS. Noch vor 1988, als bei ihm selbst die Immunschwächekrankheit diagnostiziert wurde, verarbeitete er die Thematik bereits in Werken wie „AIDS“ aus dem Jahr 1985.

Zusammen mit Kindern bemalte er Wände in Chicago und Atlanta.

1989 engagierte er sich in der Widespread-Kampagne für die AIDS-Vorsorge. Im Sommer des gleichen Jahres vollendete er sein letztes öffentliches Werk, das „Tuttomondo“ an der Außenwand der Kirche Sant'Antonio in Pisa.

Die gemeinnützige Keith-Haring-Stiftung wurde von ihm noch zu Lebzeiten gegründet und in der Galerie 121 in Antwerpen fand eine Ausstellung statt.

Haring starb 1990 an den Folgen seiner Erkrankung. Noch kurz vor seinem Tod malte er einige Bilder, die sich mit dem Tod beschäftigen.

Posthume Würdigung

1991 schrieb der US-amerikanische Kulturjournalist und Biograf John Gruen Harings Lebensgeschichte auf (Keith Haring: The Authorized Biography. Simon and Schuster, New York, 1991). In dem 2008 von der Regisseurin Christina Clausen gedrehten Dokumentarfilm The Universe of Keith Haring sind Tonaufnahmen von Interviews mit Haring enthalten (auch in deutscher Übersetzung). In dem Film wirkten unter anderem Madonna und Andy Warhol mit.

Im Jahr 2018 wurde Keith Haring mit einer umfassenden Personale in der Albertina (Keith Haring. The Alphabet) gewürdigt.

 

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Keith Haring

* 1958 in Kutztown, Pennsylvania
† 1990 in New York City