Tag
des Denkmals
13. September 2015
Ein
Tag wie zu Omas Zeiten
Historische Maschinen und Fertigung in der Schöpf’schen
Schmiede am Tag des offenen Denkmals
Hundert Jahre Kartoffel-Ernte
Der
älteste Kartoffelroder, den man am Tag des Denkmals
im der Schmiede bestaunen konnte, hat an die Hundert Jahre
auf dem Buckel. Damals zogen noch Pferde oder Kühe
das Gerät und der Bauer am Roder hatte alle Hände
voll zu tun, diesen in der Furche zu halten und mit den
Gäulen Schritt zu halten. Ein Knochenjob!
Doch mit den Jahren entwickelten sich die Geräte immer
weiter. Wesentliche Schritte dieser Entwicklung konnten
die Macher der Schmiede am vergangenen Sonntag vorführen
bzw. zeigen.
Am meisten
beeindrucke ein Kartoffelernter aus den Sechziger Jahren.
Hier war schon ein hohes Maß an Automatisierung erreicht.
Aber ohne die fleißigen Helfer, die Kartoffeln und
den ebenfalls aufs Band gehievten Dreck aussortierten, ging’s
auch damals noch nicht. Eine Tätigkeit die übrigens
häufig vom bäuerlichen Nachwuchs erledigt wurde.
Auch am Sonntag fanden die Kinder diese Maschine besonders
attraktiv. Allerdings nur wenn in »slow motion«
gefahren wurde.
Kartoffel-Quetschen
in Serienproduktion
Das
war eine der Erfolgsmodelle des Hauses Schöpf. Von
diesen Produkten wurden ganze Wagenladungen zum Bahnhof
in Niefern gekarrt und dort auf Güterzüge verladen,
die die Ware wiederum nach ganz Deutschland und darüber
hinaus transportierten.
Die
historischen Maschinen mit denen die Quetschen hergestellt
wurden sind noch alle vorhanden und – dank der engagierten
Mitglieder des Schmiedevereins – inzwischen alle wieder
voll funktionsfähig. Die Produktion der Quetschen zum
Dokumentation und Vorführung waren deshalb ein weiterer
Höhepunkt der Darbietungen an diesem Tag des offenen
Denkmals in der Schöpf’schen Schmiede in Öschelbronn.
Und
dass man am Ende auch noch Kartoffeln quetschen konnte versteht
sich von selbst. Auch die Kleinsten versuchten sich an dem
Gerät und freuten sich, das Ergebnis ihrer Bemühungen
am Ende den Hühnern verfüttern zu können,
die an diesem Tag überdurchschnittlich viel »Grombiera«
zu fressen bekamen.
Abbildung 1.
Der Kartoffelernter war einer der Hingucker bei der Präsentation
historischer Erntemaschinen. Hier konnte man nachvollziehbar
erkennen, wie die Arbeit in den Sechziger Jahren des vergangenen
Jahrhundert verlief.
Abbildung 2.
Karl Fegert (im roten Poloshirt) und Heiko Roller (im blauen
Schmiedehemd) erklärten dessen Funktion und nicht nur
die Kinder waren ganz Ohr.
Abbildung 3.
Der Niederflurwagen aus dem Hause Schöpf war in den
Vierzigern eine gefragte Neuheit. Durch ihn wurde das Aufladen
der schweren Kartoffelsäcke um ein Vielfaches erleichtert.
Abbildung 4.
Die einzelnen Fertigungsschritte der Kartoffel-Quetsche
wurden auch von
den zukünftigen »Ingenieuren« aufmerksam
studiert.
Abbildung 5.
Im Hause Schöpf wurden seinerzeit nicht »nur«
die Metallarbeiten verrichtet, in den hauseigenen Schreinerei
wurde auch das Holzgestell hergestellt.
Michael Zecha zeigt, wie die einzelnen Teile zusammengesetzt
wurden.
Abbildung 6.
Die Welle, in die später die Quetschstifte geschlagen
wurden, musste Loch für Loch von Hand gebohrt werden.
Die Schablone hierfür war natürlich ebenfalls
eine Eigenkonstruktion der Schöpfs. Uwe Reich demonstriert
die Funktion einer der Bohrmaschinen.
Abbildung 7.
Alt und Neu. An diesem Tag konnte man beides bestaunen.
Abbildung 8.
Gar nicht so einfach, das Futter für das Hausschwein
herzustellen.
Abbildung 9.
Am Ende steht der Lohn der Mühe. Den Schweinen hat’s
geschmeckt.